KIDZ SKIN Andreas Weins Kinder- und Jugenddermatologe Ulm. Hautarzt 
 für Kinder im Raum Augsburg, Stuttgart und Günzburg.

MYTHEN ZUM THEMA SONNENSCHUTZ

Es ist allgemein bekannt, dass der UV-Schutz gerade im Kindesalter eine ganz besondere Bedeutung hat. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass die Kinderhaut durch ihren im Vergleich zu Erwachsenen besonderen Aufbau eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Umweltfaktoren aufweist. Zu einem solchen wichtigen Umweltfaktor zählt auch die UV-Strahlung als Teil des Sonnenlichts.

Dennoch halten sich beim Thema Sonnenschutz einige Meinungen und Mythen hartnäckig, die die Kinderhautgesundheit langfristig gefährden können. Grund genug, sich mit Ihnen näher auseinanderzusetzen – zumal mir einige dieser Mythen auch regelmäßig bei Vorträgen und Schulungen zum Thema Sonnenschutz begegnen. Daher werde ich ich in den kommenden KIDZ SKIN Stories immer wieder auch Themen zum Sonnenschutz aufgreifen.

Einer der größten Mythen ist sicherlich, dass bei Aufenthalt im Schatten kein UV-Schutz nötig ist. Die kurze Antwort ist: Dem ist nicht so.

Mythos #1 : der Schatten

Verdeutlichen kann dies das Ergebnis einer randomisiert-kontrollierten Studie an 81, allerdings erwachsenen Patienten, die bereits vor einigen Jahren entstand (Ou-Yang et al, JAMA Dermatology). Für diese Untersuchung wurden die Probanden in 2 Gruppen eingeteilt. Vorgabe für die Studienteilnehmer der Gruppe 1 war es, sich unter direkter Sonne regelmäßig mit einer Sonnencreme einzucremen. Die Sonnencreme wurde dabei erstmals bereits 15 Minuten vor dem ersten Sonnenkontakt aufgetragen. Erneuert wurde der Sonnenschutz von jedem Teilnehmer während der Beobachtungszeit von 3 ½ Stunden im Durchschnitt 2 Mal. In Gruppe 2 wurde den Probanden dagegen ein Platz im Schatten zugewiesen (Sonnenschirm), ohne dass dieser zwischenzeitlich verlassen werden durfte.

Auch im Schatten kann es zu Sonnenbränden kommen

Sonnenschirms zog sich die Mehrheit (78% der Personen!) einen Sonnenbrand zu. Zwar kam es auch in der Sonnencreme-Gruppe zu einzelnen Sonnenbränden, jedoch deutlich weniger häufig: ‚nur‘ bei jedem 4. Teilnehmer. Hier gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass die Anwendung der Sonnencreme (Menge, Häufigkeit) von Person zu Person unterschiedlich war. 

Die genannte Studie lässt sich gut auf das Urlaubssetting anwenden und zeigt, dass auch der feste Platz im Schatten eines Sonnenschirms nicht ausreicht, um die menschliche Haut vor den akuten Schäden des UV-Lichts zu schützen. 
Dagegen lässt sich das Risiko für einen Sonnenbrand mit regelmäßigen Auftragen eines Sonnenschutzpräparates deutlich reduzieren – ohne auf die schönen (Sonnen-)Seiten des Sommers verzichten zu müssen. 

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