KIDZ SKIN Andreas Weins Kinder- und Jugenddermatologe Ulm. Hautarzt 
 für Kinder im Raum Augsburg, Stuttgart und Günzburg.

FRAG DOCH MAL DIE ELTERN

Obwohl die Neurodermitis bereits in der vergangenen Woche Thema war, empfand ich die Ergebnisse dieser aktuellen Studie dennoch so berichtenswert, dass ich hier gleich noch einmal thematisch anknüpfen möchte.

Die Neurodermitis ist eine schubartig verlaufende, entzündliche Erkrankung, die häufig im frühen Kindesalter einsetzt. Inzwischen ist bekannt, dass sich die Erkrankung durch ein komplexes Zusammenspiel von Komponenten des Immunsystems und Faktoren der Umwelt ausbildet. Weniger gut untersucht sind die Faktoren, die aus Sicht der Eltern zu einer Verschlechterung der Neurodermitis beitragen können. Und auch, welche Merkmale der Erkrankung eine Aussage über den weiteren Verlauf der Neurodermitis erlauben.

Umso relevanter sind die Ergebnisse einer großen Studie dänischer Forscher (Gerner et al, J Eur Acad Dermatol, 2021), die hier Eltern von Kindern mit Neurodermitis befragten:

Vor allem ein Beginn vor dem 6. Lebensmonat sowie ein Befall mehrerer Hautpartien scheinen der Befragung nach prognostisch ungünstige Faktoren zu sein. Dabei zeigen die Ergebnisse ferner, dass Kinder mit Neurodermitis von der Hauterkrankung erheblich im Alltag eingeschränkt sein können – unter anderem auch mit gehäuften Schulfehlzeiten. Diese waren in dieser Untersuchung umso häufiger, je schwerer das Kind von der Hauterkrankung betroffen war. In der Studie berichteten Eltern von Kindern mit Neurodermitis auch eine Reihe an Faktoren, die einen Krankheitsschub begünstigen: Zu den am häufigsten genannten Triggern zählen sowohl kaltes, als auch warmes Wetter, chlorhaltiges Wasser, Schweiß und Nahrungsmittel.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen für mich persönlich, wie wichtig das Gespräch mit den Eltern beim Management der Neurodermitis ist. Zum einen, um individuelle Triggerfaktoren zu identifizieren, aber auch um diese in der gezielten Behandlungsstrategie für das Kind berücksichtigen können. Denn schließlich können wir als Ärzte und Eltern durch Gestaltung verschiedener Umweltfaktoren (unter anderem eine adäquate Therapie) aktiv den Verlauf der Erkrankung beeinflussen – selbst bei schwerer betroffenen Kindern.

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