Neurodermitis Prävention Risiko

Neurodermitis: Zahlen & Fakten (I)

In Deutschland sind rund 3,5 Mio. Menschen von einer Neurodermitis betroffen, nicht selten Kinder und Jugendliche. Nach aktuellen Daten ist dies bei jedem 8. Kind der Fall. Dabei hat sich die Krankheitshäufigkeit in den Industrieländern über die vergangenen Jahrzehnte nahezu verdreifacht. Nach dem allgemeinen Verständnis einer Volkskrankheit, zählt somit auch die Neurodermitis hierzu.

Genetische Faktoren

50%: So hoch ist das durchschnittliche Risiko für ein Kind an einer Neurodermitis zu erkranken, wenn ein Elternteil von Heuschnupfen, Asthma oder selbst von einer Neurodermitis betroffen ist. Das Risiko ist mit bis zu 75% dabei nochmals höher, wenn beide Elternteile an einer dieser so genannten atopischen Erkrankungen leiden.

Erkrankt ein Kind an einer Neurodermitis, so geht damit auch ein erhöhtes Risiko einher, auf, im Laufe seines Lebens zusätzlich eine Nahrungsmittelallergie, Heuschnupfen oder Asthma zu entwickeln. Aus großen Untersuchungen ist inzwischen bekannt, dass mit einzelnen Maßnahmen dieses Risiko gesenkt werden kann.

Stichwort: Allergieprävention

Fortschritte in der Wissenschaft haben dazu geführt, dass unsere Erkenntnisse über den präventiven Nutzen einzelner Maßnahmen hinsichtlich der Entwicklung von atopischen Erkrankungen zunehmen. Diese werden regelmäßig in so genannten Leitlinien formuliert, die als Handlungsempfehlungen für den Alltag und Klinik und Praxis gelten. Für Risikokinder bzw. deren Eltern werden derzeit folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Vollstillen bis zum vollendeten 4. Lebensmonat
  • Keine Verzögerung bei der Beikosteinführung ab dem 5. Lebensmonat
  • Keine Empfehlung für pauschale Diäten oder ein präventives Meiden von so genannten Risikoallergenen
  • Vermeidung von Tabakrauchbelastung
  • Vermeidung von Belastungen mit Schimmel und Umweltschadstoffen
  • Anstreben eines altersentsprechenden vollständigen Impfstatus nach Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO)

 

Diese Zahlen zeigen wie wichtig es ist mit Initiativen, wie dem Welt-Neurodermitis-Tag, das öffentliche Bewusstsein für die häufigste chronische Hauterkrankung des Kindesalters zu schärfen – um so die Versorgung der kleinen und kleinsten Patienten zu verbessern, aber auch möglichen Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Photo by Colin Maynard on Unsplash

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